Selbstklebende

Vortrag von Hans Häfeli
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Die „Selbstklebenden“ der Schweiz 

1994, 20 Jahre nach der weltweit ersten Ausgabe von selbstklebenden Briefmarken in den USA, emittierte die Schweiz die ersten selbstklebenden Wertzeichen. Es waren 2 Paketklebe-Etiketten mit aufgedruckten Wertzeichen. 1996 wurde ein Markenheftchen mit 2 x 4 Marken à 90 Rappen, ohne Zweckbestimmung, ausgegeben. Im gleichen Jahr erfolgte die Ausgabe eines Markenheftchens der Swiss Post International mit 8 nennwertlosen Marken für Kartengrüsse aus Italien in alle Länder als A-Post. Ab 1998 gab es jährlich 2 bis 3 Ausgaben von selbstklebenden Briefmarken, bis 2003 meistens als Markenheftchen. Ab 2001 stellte die Post neben den Markenheftchen, welche nicht mehr ganze Serien pro Heftchenseite enthielten, für die Herstellung der offiziellen FDC, die Belieferung der Abonnementen von Einzelserien und die Jahreszusammenstellungen, auch Einzelmarken her. Mit der Ausgabe der neuen Dauermarken „Design-Klassiker Schweiz“ per Ende 2003 erfolgte der grosse Durchbruch bei den selbstklebenden Briefmarken. Es wurden für die gleichen Briefmarken bis zu 4 von 5 verschiedenen Produkten, d.h. Einzelmarken (A), Bogen (B), Viererblocks (⊞), Markenheftchen (H) und teils noch Rollen (R) angeboten. Da die selbstklebenden Marken auf sogenannten Trägerfolien verkauft werden, erfolgt die Herstellung mit interessanten, teils gut sichtbaren Fabrikationsunterschieden zwischen den Produkten von gleichen Marken. Diese Fabrikationsunterschiede (meistens in den Zähnungs-Stanzungen) sind nur teilweise katalogisiert. 

Bis heute (Mai 2015) gibt es in der Schweiz 96 Ausgaben von „Selbstklebenden“, welche bei 15 Fabrikationsfirmen im In- und Ausland in 7 Druck- und Herstellungs-Arten mit 4 verschiedenen Materialien (Papier, Plastik, Holz und Garn) hergestellt wurden. Von den 96 Ausgaben wurden 13 Serien mit total 39 Marken nur in einem Produkt hergestellt. Für 83 Ausgaben mit total 200 Marken wurden jeweils 2 – 4 Produkte pro Wertzeichen erstellt, welche zusammen 498 gut unterscheidbare Untertypen ergeben. Aktuell sind in der Schweiz bis 90% der mit Briefmarken frankierten Bedarfsbriefe mit selbstklebenden Marken versehen. Dies ist geradezu eine Einladung, die Briefmarken der eingehenden Post unter die Lupe zu nehmen und ohne grosse finanzielle Auslagen eine interessante Sammlung mit Fabrikationsunterschieden etc. aufzubauen. Vom Vortrag kann bei ha.haefeli@bluewin.ch eine PDF-Präsentation kostenlos angefordert werden. hh/2015